Rennmaus Tierarzt
Die meisten Rennmäuse benötigen im Laufe ihres Lebens eine tierärztliche Behandlung. Die meisten Tierärzte kennen sich allerdings nicht besonders gut mit Rennmäusen aus. Damit die Maus gute Behandlungschancen hat ist es wichtig, einen rennmauskundigen Tierarzt zu suchen.
Welche Tierärzte sind rennmauskundig?
Häufig wird davon ausgegangen, dass Kleintierspezialisten rennmauskundig sind. Mit Kleintieren sind allerdings Tiere wie z. B. Katzen und Hunde gemeint, Kleintierspezialisten kennen sich darum nicht automatisch auch mit Rennmäusen aus.
Heimtierspezialisten sind hingegen meistens besser über kleine Tiere wie Rennmäuse informiert. Auch Exotentierärzte haben manchmal Erfahrung mit Mäusen, Hamster und Ratten.
No gos beim Tierarzt | Erklärung |
Der Tierarzt kann die Maus nicht hochnehmen/untersuchen und versucht auch nicht sie in der Transportbox abzutasten/zu begutachten. | Grundsätzlich sollte der Tierarzt wissen wie man eine Maus hochnimmt und zum Untersuchen sichert. Bei sehr scheuen Mäusen kann es sicherer sein, sie in der Transportbox zu lassen und von dort aus zu untersuchen. |
Wenn eine Narkose nötig ist, wird eine Injektionsnarkose gegeben. | Rennmäuse sollten unbedingt immer eine Inhalationsnarkose bekommen, bei Injektionsnarkosen ist das Risiko sehr hoch, weil die Dosierung sehr schwierig ist. |
Der Tierarzt schließt Operationen bei Mäusen komplett aus. | In vielen Fällen können Operationen durchaus sinnvoll und lebensrettend für eine Rennmaus sein. Duftdrüsen-Tumor Entfernungen sind z.B. häufig nötig bei Rennmäusen. |
Der Tierarzt empfiehlt männliche Rennmäuse kastrieren zu lassen. | Eine Kastration ist meist ein unnötiges Risiko, die allermeisten Rennmäuse können friedlich in gleichgeschlechtlichen Gruppen zusammenleben. |
Die Haltung von Großgruppen wird empfohlen. | Rennmäuse sollten immer nur zu zweit gehalten werden, Großgruppen haben ein erhöhtes Streitrisiko. |
Die Duftdrüse wird nicht erkannt. |
Die Duftdrüse ist eine längliche Drüse, die sich am Bauch einer Rennmaus befindet. |
Das Geschlecht der Rennmäuse kann nicht unterschieden werden. |
Ab einem Alter von 8 Wochen sollte ein Tierarzt in der Lage sein, dass Geschlecht einer Rennmaus zu bestimmen. |
Die Maus wird am Schwanz hochgenommen. |
Die Schwanzhaut ist extrem empfindlich, Rennmäuse sollten niemals am Schwanz hochgenommen werden. |
Schmerzmittel/Antibiotikum und andere wichtigen Medikamente werden nicht verabreicht, weil sie laut Tierarzt nicht richtig dosiert werden können. |
Die meisten Medikamente können problemlos auch für Rennmäuse dosiert werden. Schmerzmittel und Antibiotikum sind überhaupt kein Problem! |
Bild: Rennmaus (4 Jahre alt) nach erfolgreicher Duftdrüsen-Tumor Entfernung
Wie findet man einen rennmauskundigen Tierarzt?
Um einen kompetenten Tierarzt zu finden, kann es hilfreich sein, andere RennmausbesitzerInnen nach ihren Erfahrungen zu fragen. Das kann z.B. in Facebook Rennmausgruppen gemacht werden. Wenn es in der Umgebung eine Rennmauspflegestelle oder Zucht gibt kann auch dort nachgefragt werden, welcher Tierarzt die Mäuse behandelt.
Natürlich kann auch durch eigene Erfahrung herausgefunden werden, welche TierärztInnen empfehlenswert sind. Eine Möglichkeit ist z.B., ein Telefongespräch mit dem Tierarzt zu führen.
Die schlimmsten Erfahrungen/Aussagen bei "nicht-rennmauskundigen" Tierärzten:
Um zu verdeutlichen, warum es wichtig ist einen rennmauskundigen Tierarzt zu suchen, beschreibe ich hier einige Erfahrungen, die ich bei "nicht-rennmauskundigen" Tierärzten gemacht habe:
- Tierarzt hebt Maus am Schwanz hoch
- "Rennmäusen kann man kein Schmerzmittel geben, das kann nicht richtig dosiert werden."
- Tierarzt bricht Maus beim Versuch sie festzuhalten ein Bein
- Duftdrüse wird nicht erkannt und es wird sich über die kahle Stelle am Bauch gewundert.
- Tierärztin lässt Maus vom Behandlungstisch fallen
- "Rennmäuse können nicht operiert werden, die Narkose würden sie nicht überleben."
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